Ortsbildprägende Brachflächen und Leerstände im ländliche Raum Thüringens und ihre räumlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen
ein neues Verständnis jenseits der Revitalisierung





Fragestellung

Welche Auswirkungen haben ortsbildprägende Leerstände und Brachflächen auf die Wahrnehmung von Anwohner*innen und mit welchen Strategien oder Methoden lassen sich positive, veränderte Wahrnehmungen und Umgangsformen gestalten? 





 





Identifikation mit der gebauten Umwelt
„Ortsidentität ist einer unter mehreren Aspekten der Ich-Identität. Die Identifikation mit einem Ort beinhaltet Vorstellungen, Gefühle, Werte, Verhaltenstendenzen und Handlungsbereitschaft“.

Richter, 2009, S. 182


Räumliche Auswirkungen

„Für unmittelbar Betroffene bedeutet die Anschauung entleerter Räume die Versinnbildlichung einer aus den Fugen geratenen Welt, die Trauer, Niedergeschlagenheit, Wut, Sinnentleerung und das Gefühl, als Verlierer zurückzubleiben, nach sich ziehen. Der Bedeutungs- und Wertverlust des Umfelds ist nicht selten gekoppelt an eine empfundene Abwertung der eigenen Persönlichkeit und des eigenen gelebten Lebens.“

Dissmann 2011, S. 100

Gesellschaftliche Auswirkungen


Orte, die eine ehemals öffentliche Funktion in sich trugen, haben durch ihr Wegbrechen nicht nur eine Wirkung auf das Ortsbild, sondern haben auch in ihrer prägenden Eigenschaft des gesellschaftlichen Lebens erhebliche Auswirkungen auf die Gemeinschaft des Ortes.
 




Negative Konnotation

„In der Bevölkerung besteht ein Unmut gegenüber den oftmals als „Schandflecken“ empfundenen Brachen, die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung stehen diesen Standorten häufig hilflos gegenüber: Nicht selten fehlt es an handlungsfähigen und -willigen Eigentümer oder finanzkräftigen Investoren.“

Arbeitshilfe GENIAL zentral 2013, S. 5




















Ein neues Verständis

„Seit Jahren werden für ostdeutsche schrumpfende Städte zahllose städtebauliche Entwürfe in Gutachten und Stadtentwicklungskonzepten, bei Wettbewerben und Direktaufträgen produziert, ohne dass diese irgendeine bemerkenswerte Wirkung entfalten würden. Denn diese Projekte basieren auf wachstumsorientierten Handlungsmodellen, die in der Schrumpfung nicht greifen, weshalb die Pläne von vornherein obsolet sind“

Richter, 2013, S. 16

                     

Das Beispiel Sitzendorf 
“Große ortsbildprägende Gebäude sind tendenziell eher problematisch, weil sich da keiner rantraut”


Friedrich, 2021, Telefoninterview

 





























Brachen und Leerstände als Orte der Kommunikation, Interaktion und Partizipation 

Gesellschaftliches Engagement als Startpunkt für ein neues Verständnis

Abwarten, Liegenlassen, Begleiteter Zerfall







Quellen (auf dieser Seite verwendet): Dissmann, Christine. 2011. Die Gestaltung der Leere: zum Umgang mit einer neuen städtischen Wirklichkeit. Bielefeld: Transcript.
Richter, Ralph. 2013. Nach dem Schrumpfen: Stadtbezogene Identität als Potenzial schrumpfender Städte. Berlin: Frank & Timme.
Martin Friedrich, 2021. Telefoninterview.  
Richter, Peter, Hrsg. 2009. Architekturpsychologie: eine Einführung. Lengerich: Pabst Science Publishers.
Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr (TMBLV), Hrsg. 2013. Instrumente innerstädtischer Brachflächenentwicklung Brachflächenerfassung, aktives Brachflächenmanagement und Zwischennutzungen.
Arbeitshilfe GENIAL zentral.


Abbildungen: 1 Eigene Abbildung, 2 Scann gedruckte Arbeit, 3 Eigene Abbildunh Hotel Annafels in Sitzendorf, 4 Eigene Abbildung ehemalige Poststelle Mellenbach, 5 Scann gedruckte Versio, 6 Eigene Abbildung Hotel “Zur Linde” in Sitzendorf, 7 Eigene Abbildung Detailaufnahme Brachfläche bei Schwarza 



4 5 6 3 2 1 7