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SIEDLUNGSSTRUKTUR

Thüringen ist geprägt durch eine dezentrale Siedlungsstruktur. Diese lässt sich am besten als gleichmäßiges Stadt-Dorf-Land-Kontinuum beschreiben.
“Alle zwei Kilometer ein Dorf - Alle zwanzig eine Stadt”
Die Hälfte aller Einwohner lebt in Gemeinden mit unter 10.000 Einwohnern leben.
66% der Wohngebäude in Thüringen sind Einfamilienhäuser. Dabei leben knapp 80% der Thüringer mittlerweile in Ein- oder Zweipersonenhaushalten.
Thüringen ist mit 144 Einwohner/km² im Vergleich zu 230 Einwohner/km² bundesweit recht dünn besiedelt.
Die ländlichen Räume spiegeln die Lebenswirklichkeit eines Großteils der Einwohner wieder, die nicht direkt in einem der stärksten Wirtschaftsräume der neuen Bundesländern leben, sondern in dem Raum dazwischen.
TOPOGRAFIE

Die geologische Situation Thüringens in von einer Vielzahl an geologischen Formationen gekennzeichnet.
Im Süden liegt das größte Mittelgebirge, der Thüringer Wald. Das fruchtbare Thüringer Becken liegt im Herzen Thüringens. Im Norden wird Thüringen von den südlichen Harzausläufern, im Westen vom Hainich und im Osten durch die Ilm-Saale-Platte, das Holzland und das Osterland begrenzt.
Rund 1% der Fläche Thüringens ist von Wasser bedeckt. Thüringen ist arm an natürlichen Seen. Es gibt jedoch rund 171 Talsperren und Rückhaltebecken.
Die geologische Beschaffenheit, Vegetation und Verteilung der Gewässer bilden sehr unterschiedlich beschaffene Regionen in Thüringen aus, die unterschiedliche wirtschaftliche oder touristische Potentiale besitzen.
LANDNUTZUNG

Thüringen wird auf Grund des großen Waldbestandes auch als „das grüne Herz Deutschlands“ bezeichnet.
Rund 33% Thüringens sind bewaldet.
55% der Flächen Thüringens werden landwirtschaftlich genutzt, ¾ davon als Ackerfläche.
Nur rund 2% der Erwerbstätigen sind in der Land- und Forstwirtschaft tätig. Rund 68% sind im Dienstleistungsbereich und 30% im stark wachsenden produzierenden Gewerbe tätig.
VERKEHR
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Als besonders prägend für Thüringen kann dabei die A4 gesehen werden. Als früherer Teil der Via Regia hat sie auch heute noch eine große Bedeutung. Alle Großstädte und viele Mittelstädte reihen sich in einer Städtekette an dieser auf.
Etwa 40% aller Erwerbstätigen pendeln zu ihrem Arbeitsort.
ABWANDERUNG

Die wohl wichtigste Herausforderung Thüringens, speziell des ruralen Raumes, ist die Abwanderung oder Schrumpfung. Diese wird durch den voranschreitenden demografischen Wandel angetrieben. Thüringen wird laut Prognosen bis 2035 über 250.000 Einwohner verlieren.
Auf der Karte sind die Abwanderungsbewegungen der Regionen eingezeichnet. Bei den dunkelroten Gemeinden wird mit einem Bevölkerungsrückgang von 30% oder mehr gerechnet. Nur die Großstädte und einige Mittelstädte in grau bleiben stabil.
Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung beträgt aktuell 47 Jahre, was bereits 9 Jahre mehr sind als 1990. Diese Entwicklung wird sich noch weiter zuspitzen.